Coach Röfä Lehmann wusste mit seiner emotionalen und leidenschaftlichen Kabinenansprache vor dem Spiel die bereits Wochen zuvor spürbaren Gelüste nach einer sportlichen Revanche geschickt auf den Punkt zu bringen. Von Spielbeginn an merkte man beiden Mannschaften den gegenseitigen Respekt an, sodass die Anfangsphase gefühlt mehr an ein Schach- statt Unihockeyspiel erinnerte. Zwar verzeichneten die Tigers in den ersten zehn Minuten ein leichtes Chancenplus, verpassten es jedoch, frühzeitig in Führung zu gehen. Auch Nuglar konnte in der Startphase aus einer Überzahl kein Kapital schlagen. In der 16. Minute war es dann soweit: Die Tigers gingen nach einem schön vorgetragenen Angriff in Führung. Doch Nuglar zeigte sich unbeeindruckt und glich kurze Zeit später mit einem sehenswerten Schuss aus. Nach einem ersten Drittel, das mehr von Taktik als von Tempo geprägt war, ging es mit einem 1:1 in die erste Pause.
Den besseren Start ins Mitteldrittel erwischte Nuglar, deren erstmalige Führung in dieser Phase durchaus berechtigt war. Die Emmentaler schienen kurzzeitig den Faden zu verlieren, fanden aber rechtzeitig zurück ins Spiel und glichen kurz vor Spielmitte aus. Doch Nuglar nutzte die abermalige Unordnung in der Tigers-Defensive geschickt aus, schlug erneut zu und ging folglich zum zweiten Mal an diesem Nachmittag in Führung. An diesem Punkt trat der Torhüter Jürg Siegenthaler endgültig ins Rampenlicht. Mit einer Reihe von immens wichtigen Paraden hielt er sein Team im Spiel und vereitelte, unterstützt von einer soliden Defensivarbeit seiner Vorderleute, neben einem Überzahlspiel auch mehrere Grosschancen der Gäste. Diese Glanzleistung schien die Feldspieler zu beflügeln und so drehten die Tigers die Partie mit drei Toren innerhalb von nur drei Minuten zum 5:3.
Im letzten Drittel machten die Tigers dann alles klar: Zwei schnelle Tore zu Beginn sorgten für deutlich beruhigtere Nerven. Nuglar versuchte in der Folge die Wende mit einem Timeout und anschliessend auch mit einem zusätzlichen Feldspieler herbeizuführen, was jedoch nicht den gewünschten Erfolg brachte. Im Gegenteil, die situationsbedingte Herausnahme des Torhüters, der über das ganze Spiel ebenfalls eine starke Leistung zeigte, führte zu teilweise kuriosen Gegentoren. Die Emmentaler nutzten die sich bietenden Möglichkeiten konsequent und bauten ihre Führung weiter aus.
Am Ende gewann das Heimteam verdient mit 11:6 und steht damit im 1/8-Final des Ligacups Kleinfeld. Nuglar United zeigte sich kämpferisch, musste jedoch anerkennen, dass die Tigers in den entscheidenden Phasen das stärkere Kollektiv und mit Torhüter Jürg Siegenthaler sowie dem an 8 Toren direkt beteiligten Simon Flühmann zweifellos die Unterschiedsspieler in ihren Reihen hatten. In der kommenden Cuprunde treffen die Tigers Langnau auf die Flying Penguins aus der Ostschweiz und hoffen auch in dieser Affiche auf die wiederum tolle Unterstützung der Zuschauer.
Bericht: Tobias Wullschleger