Im Startdrittel wurden die Tigers von den Bündnern förmlich überrannt. Und zwar mit Vorliebe aus Kontern aufgrund Ballverlusten der Tigers in der Mittelzone oder aufgrund der zu offensiven Spielweise der Gäste. Esa Jussila, der finnische Star der Malanser, liess sich da nicht zweimal bitten und führte seine Sturmlinie mit chirurgischer Präzision zu vier Toren und zu einer 4:1 Führung nach dem ersten Drittel. In den zweiten 20 Minuten fingen sich die Tigers, glichen das Spielgeschehen aus und kamen ihrerseits zu ausgezeichneten Chancen.

Doch dann trat das zweite Uebel - das erste ist erwähnte Konter-Empfindlichkeit - der Tigers der Ausgabe 09/10 schonungslos zu Tag: Die Emmentaler treffen das Tor nicht. Der beste Tigers-Schütze figuriert auf der aktuellen Skorerliste von Swiss Unihockey gerade mal auf dem äusserst bescheidenen 20. Rang. Welch frapanter Unterschied zur letzten Saison, als mit Simon Stucki, Ales Zalesny und Olli Oilinki teilweise drei Tigers in den Top-8 der Schweizer Goalgetter figurierten. In Malans wurden nun wiederum reihenweise klare Chancen versemmelt und die immer aggressiver werdenden Tigers konnten den Druck, welchen sie auf das Tor des Gegners ausübten, so einfach nicht in Tore umsetzen und nachdem Alligator zu Beginn des Schlussdrittels mit zwei Treffern auf 7:2 vorlegte, schien der Vorhang für die Tigers definitiv gefallen zu sein.

Doch nach dem Timeout der Tigers-Staff war dann plötzlich die Bühne frei für die grosse Tigers-Aufholjagd. Bereits drei Sekunden später gab Youngster Dario Langenegger mit einem fulminanten Hocheckschuss die Initialzündung. Zweimal durch Nati-Stürmer Marc Mühlethaler und einmal durch den trotz Fiebers unverwüstlichen Rolf Lüthi, kamen die Berner bis zweieinhalb Minuten vor Schluss bis auf ein Tor an die immer nervöser werdenden Bündner heran. Doch es reichte nicht mehr. Selbst von Malanser Seite war dann zu hören, dass der Ausgleich verdient gewesen wäre. Vielleicht aber ärgert man sich bei den Tigers gescheiter über den verpennten Start, die leichtfertig zugestandenen Konter und der mangelnden Chancenauswertung und zieht die Lehren daraus.

Alligator Malans – Tigers Langnau 7:6 (4:1,1:1,2:4)

Lust Maienfeld. – 298 Zuschauer. – SR Keller/Stalder. - Tore: 3. (2.44) Jussila (Ostransky) 1:0. 4. (3.13) Joss (Brunner) 2:0. 8. Jussila (Capatt) 3:0. 14. Peter Lüthi (Kläger) 4:0. 20. Oilinki (Wyss) 4:1. 35. (34.14) Capatt (Ostransky) 5:1. 35. (34.52) Stefan Siegenthaler/71 (Dysli) 5:2. 46. (45.00) Ostransky (Ausschluss Marc Oliver Gerber) 6:2. 47. (46.15) Jussila (Capatt/Ausschluss Marc Oliver Gerber) 7:2. 47. (46.18) Langenegger (Oilinki) 7:3. 50. (49.44) Mühlethaler (Dysli/Ausschluss Joss) 7:4. 51. (50.47) Rolf Lüthi (Siegenthaler/71) 7:5. 58. Mühlethaler (Stucki/Ausschluss Joss,) 7:6. - Strafen: 4-mal 2 Minuten gegen Alligator Malans, 4-mal 2 Minuten gegen Tigers Langnau plus 1-mal 10 Minuten (Marc Oliver Gerber) gegen Tigers Langnau.

Alligator Malans: Hitz; Pfiffner, Vetsch; Kläger, Joss; Eberhard, Adank; Jussila, Ostransky, Capatt; Brunner, Dominioni, Lüthi; Riederer, Grass, Weber.

Tigers Langnau: Philipp Gerber; Markus Gerber, Rindlisbacher; Dysli, Wyss; Held, Blessing; Zalesny, Stucki, Marc Oliver Gerber; Burkhalter, Oilinki, Mühlethaler; Rolf Lüthi, Stefan Siegenthaler/71, Langenegger; Hofer, Liechti, Stefan Siegenthaler/26.

Bemerkungen: Alligator Malans ohne Lutz (krank), Tigers Langnau ohne Buser, Suter (verletzt). – 47. Timeout Langnau Tigers, 51. Timeout Alligator Malans.