Christofer Pergelius: ein kleiner Grosser tritt ab

08.04.2009

Nach sieben Jahren Spitzenunihockey tritt "Pigge" von der Schweizer Unihockeybühne ab. Die Unihockey Tigers bedanken sich schon jetzt beim vorbildlichen Sportler für sein grosses Engagement bei den Tigers und seinen Rushes, die den Zuschauern sicher noch lange in Erinnerung bleiben werden. Mit den Unihockey Tigers konnte Pigge unter anderem zwei Cupsiege (2007 und 2009) feiern, dazu kommen die zwei Playoff-Finalteilnahmen (ebenfalls 07 und 09).

 

Mit einem Interview kurz vor seinen letzten Spielen versuchen wir, etwas in die Vergangenheit und auch in die Zukunft zu blicken.

Christofer Pergelius kam auf die Saison 2002/03 von Lillan IBK (Erste Division) zu Floorball Köniz. Während vier Saisons spielte Pigge bei Floorball und wechselte auf die Saison 2006/07 zu den Tigers. Vor seinem Transfer in die Schweiz hat Pergelius auch während vier Jahren die Farben von Nerike (Elite-Division) getragen. Gemäss offizieller Swiss Unihocky Statistik erzielte Pigge während den sieben Saisons 114 Tore und gab 83 mal den letzten Pass. Auffallend ist seine Strafenstatistk: Nur sieben 2-Minuten-Strafen erhielt er von den Schiris aufgebrummt!

 

Pigge, wie hat sich das Unihockey - seit Deinem Transfer in die Schweiz - verändert?

Das Tempo ist enorm gesteigert worden, aber auch das taktische Bewusstsein ist stark verbessert worden und die Disziplin hat eindeutig zugenommen. Ganz allgemein ist das Niveau stark gestiegen.

 

Ist in Schweden Dein Engagement hier in der Schweiz überhaupt ein Thema?

In meiner Heimatstadt ist es schon bekannt, aber da ich nur ein mal in der Nationalmannschaft gespielt habe, bin ich nicht ein ganz grosser Name und durch mein langes Auslandengagement bin ich vielleicht schon etwas vergessen gegangen; doch dies stört mich nicht.

 

Woher übrigens Deine Dress-Nummer 78?

Ich hatte früher immer die 10. Bei Nerike hatte Eriksson (ehemaliger Nati-Star) auch schon die 10. So nahm ich die 11. Zurück bei Lillan waren die 10 und die 11 besetzt. Also nahm ich die 78, mein Jahrgang.

 

Was macht Pigge nach seinem Rücktritt?

Ich werde Firmenfussball bei meinem ehemaligen Arbeitgeber spielen. Aber natürlich nur für den Spass. Ich werde meine neuen Freiheiten geniessen, insbesondere am Wochenende. Mehr Zeit mit meiner Freundin verbringen, Golf spielen. Ich werde mich nach den Playoffs etwas vom Unihockey distanzieren und Abstand gewinnen wollen. Ein Engagement bei den Unihockey Tigers ist dann sicher wieder ein Thema.

 

Woher stammt Dein Spitzname "Pigge"?

Als junger Fussballspieler im Alter von 9 Jahren haben meine Teamkollegen mir "Pigelius" gesagt. Durch das falsch Aussprechen meines Nachnamens entstand das "Pigge". Dies habe ich in die Schweiz mitgenommen und ich fühle mich eigentlich wohl damit!

 

Dein sportlicher Rat an einen Youngtiger?

Arbeite hart, gibt dir Mühe, höre auf den Trainer, Spass und Freude muss sein; aber es gibt nichts gratis, Talent alleine richt nicht.

 

Du hast in Deiner Unihockey-Karriere viele Trainer erlebt, was nimmst Du davon mit?

Von einigen habe ich viel Taktik gelernt, von anderen wie zB Marcel Rothmund habe ich enorm viel über den Körperaufbau gelernt. Ich weiss nun genau, wieso ich was für meinen Körper tue. Von Philippe Soutter - ist eine ganz besondere Person - bin ich sehr positiv überrascht; dies nicht nur als Person sondern auch aus taktischer Sicht. Ganz allgemein: Jeder Trainer hat mir etwas mitgegeben.

 

Pigge, besten Dank für das Interview und alles Gute für die Zeit danach!

Stefan Schaerer