Von der ersten Minute war Zunder in der Partie. Beide Teams schenkten sich nichts und versuchten, die gegnerischen Spieler mit hartem Spiel auf den Körper zu beeindrucken. Die erste Strafe, ausgesprochen wegen wiederholtem Vergehen eines Könizers, nutzten aber nicht die Tigers, sondern sie liessen sich in der Defense übertölpeln. Die beiden Spielleiter tolerierten sehr viele Chargen mit Körper und Stock hart an oder über der Grenze und das erste Drittel wurde mehr und mehr zu einer emotionalen Angelegenheit. Die zweite Strafe, nun ausgesprochen gegen einen Tiger, führte wiederum zu einem Treffer in Unterzahl. Markus Gerber, mit einem seiner Rushes, war der erfolgreiche Skorer. Thut, der Könizer Keeper, zeichnete einige Male sein grosses Können und bewahrte seine Farben vor dem erstmaligen Rückstand. In der 19. Minute war er aber dann gegen Burkhalter machtlos. Lanciert durch einen weiten Pass von Rindlisbacher konnte dieser alleine auf Thut losziehen und liess ihn ins Leere greifen.

Auch im zweiten Drittel schien es, als ginge es um das entscheidende Spiel in dieser doch noch jungen Serie. Hart gingen beide Teams zur Sache und die nächste Strafe liess nicht lange auf sich warten. Für ein Stossen wanderte Jungo in die Box und nun waren es die Tigers, welche im folgenden Powerplay aus allen Lagen und Situationen auf Thut schossen. Irgendein rot gewandeter Spieler, sofern es nicht der Könizer Keeper war, rettete irgendwie noch. Kurz bevor die Strafe abgelaufen war, setzte Stucki noch einmal an und erlöste die Tigers-Fan mit dem dritten Tor. Die Tigers kreierten in der Folge eindeutig mehr Chancen, doch bei der Verwertung derselben haperte es gewaltig. Insbesondere der erste Tigersblock setzte die Berner Vorstädter enorm unter Druck, etwas Zählbares schaute aber nicht heraus. Kurz nach Ablauf der zweiten gegen die Tigers ausgesprochenen Strafe nutze Köniz eine unübersichtliche Situation kaltblütig aus. Dieser Anschlusstreffer, entgegen dem Spielverlauf, kam für die Tigers – kurz vor der Pause – in einem denkbar ungünstigen Moment.

Zu Beginn des dritten Abschnitts, Köniz spielte nur noch mit zwei Linien, liess sich die Tigers Defense in der 42. Minute durch einen weiten Pass auf den völlig alleine vor Siegenthaler vergessen gelassenen Dario Wälti aushebeln. Gekonnt liess dieser den bedauernswerten Tigers-Keeper aussteigen und somit konnte das Spiel von vorne beginnen. In der 46. Minute liess sich Jungo wiederum zu einem überharten Stossen hinreissen. Die fällige Strafe konnten die Tigers nach kurzem Powerplay mit einem schön herausgespielten Treffer durch Mühlethaler ausnützen. Die Emmentaler nahmen nun das Heft eindeutig in die Hand, kreierten immer wieder gute Möglichkeiten, doch entweder zielten die Tigers neben das Tor oder dann war es Thut, der erfolgreich sein Veto einreichte. Und es kam, wie so oft es kommt, wenn ein Team vor allem dominiert und immer wieder scheitert. Bei einem der seltenen Köniz-Vorstösse erzielte Wanner den Ausgleich und so kam es zur Verlängerung.

Die Overtime dominierten wiederum die Tigers und – entgegen dem ungeschriebenen Gesetz, welches besagt, dass wer lange dominiert, den entscheidenden Gegentreffer erhält – es waren die Emmentaler, welche durch Stucki diese Überzeit in der 63. Minute beendete. Es war ein äusserst spannendes, packendes und hochstehendes Spiel, welches die beiden Berner Teams in diesem Playoff-Derby zeigten. Es ist zu erwarten, dass dieses Duell weitere enge Resultate und eine längere Fortsetzung erfahren wird.

Unihockey Tigers – Floorball Köniz 5:4 (2:1, 1:1, 0:1, 1:0) n.V.
Espace Arena, Biglen. – 372 Zuschauer. – SR: Kläsi/Stalder. Tore: 7. Bill (Käser) 0:1, 13. Gerber M. (Stucki) 1:1, 19. Burkhalter (Pass) 2:1, 28. Stucki (Gerber M.) 3:1, 40 (39:32). Wanner (Zingg) 3:2, 43. Wälti D. (Zingg) 3:3, 47. Mühlethaler (Rybka) 4:3, 57. Wanner (Jungo) 4:4, 63. Stucki (Rahkonen) 5:4.
Strafen: Tigers 2mal 2 Minuten, FBK 3mal 2 Minuten.
Unihockey Tigers: Siegenthaler J.; Gerber M., Suter, Rahkonen, Stucki, Mühlethaler; Held, Dysli, Kropf, Rybka, Louhelainen; Rindlisbacher, Langenegger, Burkhalter, Lüthi, Gerber M-O.; Buser, Liechti, Siegenthaler S. Kahn.
Floorball Köniz: Thut; Kuchen, Jungo, Wanner, Schneiter, Righini; Bill, Albrecht, Geiser, Müller, Danuser, N. Wälti, D. Wälti, Zingg, Käser, Tröhler, Leisi.
Bemerkungen: Tigers ohne Oilinki (verletzt, Saisonende) und ohne Ph. Gerber (Fingerverletzung). 6. Pfostenschuss Stucki. 42. Pfostenschuss Kropf. 46. Pfostenschuss FBK.
Bestplayer: Tigers: Rindlisbacher, FBK: Thut.

Stefan Schaerer.