Eigentlich als Aussenseiter in die Viertelfinal-Serie gegen Floorball Köniz gestartet, bot sich den Unihockey Tigers nach dem Auswärtssieg am vergangenen Wochenende heute die Chance, den Sack vor heimischem Publikum zuzumachen und sich für die Play-Off-Halbfinals zu qualifizieren.
Genauso wie der erste Schuss aufs Tor den Tigers gehörte (Markus Gerber), so war es auch mit dem ersten Tor: Olli Oilinki überlistete Köniz-Keeper Remo Leisi bereits nach knapp zwei Minuten und brachte damit die Gastgeber früh in Front. Die Startminuten gehörten auch insgesamt betrachtet den Langnauern. Gerieten doch die Angriffe der Rot-Weissen meist schon in der eigenen Platzhälfte ins Stocken. Der erste Schuss von Köniz in der achten Minute verfehlte das Tor und praktisch im Gegenzug bezwang Marc Oliver Gerber Leisi mittels genau platziertem Schuss in die hohe rechte Ecke schon zum zweiten Mal. Bei Köniz passte zu diesem Zeitpunkt nicht vieles zusammen: Viele Fehlpässe, unnötige Ballverluste und dann zur Drittelshälfte auch noch eine Strafe sind in diesem Zusammenhang zu erwähnen. Das Powerplay der Emmentaler funktionierte genau gleich wie das 5-gegen-5-Spiel ausgezeichnet. Ales Zalesny erhöhte in der 11. Minute auf 3:0. Erst jetzt kamen auch die Gäste durch Unaufmerksamkeiten auf Seiten der Tigers erstmals zu wirklichen Chancen. Allerdings kam zu den angesprochenen Fehlern nun auch noch Pech im Abschluss dazu für die Stadt-Berner. Nach wenigen Sekunden der Unkonzentriertheit übernahmen die Langnauer dann auch wieder das Spiel-Diktat und brachten die 3:0-Führung sicher in die erste Pause.
Nach einem doch eher schlechten ersten Spielabschnitt, fanden die Gäste zu Beginn des zweiten Drittels besser ins Spiel. Allerdings war das Aufbäumen nur von kurzer Dauer. Ein (weiterer) Fehlpass von Daniel Calebsson ermöglichte den Tigers einen Konter und nach nur gerade zwei gespielten Minuten traf Marc Mühlethaler bereits zum 4:0. In der Folge hatte es Floorball vor allem seinem Torhüter Remo Leisi zu verdanken, dass die Gastgeber nicht munter weitertopfen konnten. Kurz vor Spielmitte bekamen die Könizer ihre erst Möglichkeit, mit einem Mann mehr den Torerfolg zu suchen. Allerdings war es Simon Stucki, welcher die erste Hundertprozentige Chance vergab und nicht einer aus den Reihen der Gäste. Diese scheiterten danach Mal für Mal an Philu Gerber. Erst nach Ablauf der Strafe, als sich die Tigers bereits wieder alle nach Vorne orientiert hatten, gelang Manuel Zingg das erste Tor für Floorball. Und es bot sich den Rot-Weissen gleich noch eine Möglichkeit zum Aufholen im Powerplay. Diese liessen sie jedoch ungenutzt verstreichen. Als Forian Kuchen kurze Zeit später die Notbremse ziehen musste, lief Olli Oilinki in der Folge zum Penalty an. Allerdings traf er nur den Pfosten und die Tigers kamen ihrerseits zu einem Powerplay. Daniel Calebsson strafte sein Team 20 Sekunden nach Wiederanpfiff durch einen dummen überharten Körpereinsatz gleich noch zusätzlich und wurde ebenfalls für zwei Minuten auf die Strafbank geschickt. Doch die Gastgeber konnten ihren Vorsprung in doppelter Überzahl nicht ausbauen und so hatte die 4:1-Führung auch zur zweiten Pause noch Bestand.
Jetzt bloss nicht an die beiden Spiele in der Lerbermatt zurückdenken! Aber nein doch – ganz im Gegenteil: Simon Stucki vollendete einen nach Lehrbuch ausgeführten Konter zum 5:1 und schickte damit 45 Sekunden nach Beginn des dritten Spielabschnitts alle bösen Geister zurück in die Kabine. So hofften es die zahlreichen Tigers-Anhängers auf jeden Fall. Dieser Plan schien vorerst aufzugehen. Das 5:2 von Zingg beantwortete Simon Stucki postwendend mit dem 6:2. Dominik Albrecht brachte aber die Aufholjagd der Gäste mit seinem 6:3 erneut ins Rollen und zu allem Übel, auf Seiten der Tigers, musste Oilinki dann auch noch für zwei Minuten auf der Strafbank platznehmen. Da waren sie wieder, die bösen Geister. Das Team von Philippe Soutter zeigte sich jedoch heute routiniert im Bekämpfen von gefährlichen Dämonen und überstand diese Unterzahlsituation. Marc Mühlethaler, mit seinem zweiten persönlichen Treffer, erhöhte in der 54. Minute gar auf 7:3. Die Schlussphase war dann wieder hektisch, wie es nur während den Play-Offs hektisch werden kann. Zwei Strafen gegen die Tigers, Köniz mehrheitlich ohne Torhüter dafür mit sechstem Feldspieler, jede Menge gestresst wirkender Spieler auf beiden Seiten und 730 äusserst nervöse Zuschauer trugen ihren Teil zu diesem Spektakel bei. Philipp Wanner gelang in der 58. Minute noch das 7:4 – den Schlusspunkt setzte dann aber Simon Stucki mit dem 8:4 ins leere Tor.
Damit stehen die Unihockey Tigers in den Play-Off-Halbfinals!! Gegner wird dort der SV Wiler-Ersigen sein. Floorball Köniz verabschiedet sich nach einer insgesamt eher endtäuschenden Viertelfinal-Serie frühzeitig in die Ferien – für die Tigers steht als nächstes der Cupfinal gegen den UHC Waldkirch-St. Gallen auf dem Programm. Die Saison 09/10 ist gerade dabei, zur Tigers-Saison schlechthin zu werden…;-) Gratulation!!
Sandra Zesiger
Unihockey Tigers – Floorball Köniz 8:4 (3:0,1:1,4:3)
Espace Arena, Biglen. – 730 Zuschauer. - SR: Güpfert/Kaiser. - Tore: 2. Oilinki (M.O.Gerber) 1:0. 8. M.O.Gerber 2:0. 11. Zalesny (M.Gerber /Ausschluss N.Wälti) 3:0. 23. Mühlethaler 4:0. 32. Zingg (Calebsson) 4:1. 41. Stucki (Zalesny) 5:1. 44. Zingg (Trüssel) 5:2. 45. Stucki (Lüthi) 6:2. 47. Albrecht (Sigg) 6:3. 54. Mühlethaler 7:3. 58. Wanner 7:4. 60. Stucki ( / ins leere Tor). - Strafen: 5-mal zwei Minuten gegen Tigers ; 5-mal zwei Minuten gegen Köniz.
Unihockey Tigers: Ph.Gerber; Rindlisbacher, M.Gerber, Stucki, Zalesny, Lüthi; Wyss, Dysli, Oilinki, M.O.Gerber, Mühlethaler; Held, Stevie Siegenthaler, Liechti, Burkhalter, Stefan Siegenthaler; Gehrig, Blessing, Tanner; J. Siegenthaler.
Floorball Köniz: Leisi; Albrecht, Kuchen, Wanner, N.Wälti, Kissling; Schmocker,Trüssel, Calebsson, Angst, Zingg; Geiser, Sigg, Holdener, Danuser, D.Wälti; Muralt, Righini, Fröhlich, Ottiker; Thut.
Bermerkungen: Tigers ohne Suter, Buser, Hofer und Langenegger (alle verletzt) ; Köniz ohne Neyer und Kaeser(verletzt). – 36:08 Penalty Tigers (Oilinki – Pfostenschuss). – ca. 55:03-58:00 Köniz ohne Torhüter, dafür mit sechstem Feldspieler. - 55:51 Timeout Köniz. - 59:01 Timeout Tigers.– Bestplayer: Simon Stucki (Tigers) ; Manuel Zingg (Köniz).