SML: Tigers mit harzigem Geknorze gegen Uster

06.10.2008

Es war offensichtlich Sand im Tigers-Getriebe im vierten Spiel der Swiss Mobiliar League. Nur mit Mühe konnte das bescheidene Team aus Uster auswärts mit 6:4 bezwungen werden.

 

Mit der Tabellenführung steigen automatisch die Ansprüche. Daran werden sich die Tigers Langnau gewöhnen müssen. Wenigstens so lange wie sie Tabellenführer der SML sind. Nimmt man die Partie vom Wochenende zum Massstab, wo die Emmentaler mit Mühe einen 6:4-Sieg gegen das in jeder Beziehung mit bescheidenen Mitteln operierende Uster erkämpften, so war es offensichtlich, dass die Tigers mit dieser Ausgangslage ihre liebe Mühe hatten. Coach Philippe Soutter war nach der Partie denn auch fuchsteufelswild: "Ich bin masslos enttäuscht von der Disziplin meines Teams. Praktisch jeder - auch alle sonstigen Leistungsträger - haben sich gegenseitig mit Undiszipliniertheiten angesteckt. Das Spiel kam mir vor wie eine gewaltige Virusinfektion". Gerne sagt man nach solchen Partien, dass sich da die Klasse einer Mannschaft zeige, wenn sie solch harzigen Spiele dann eben trotzdem noch gewinne. Soutter lässt das nicht gelten: "Von mir aus, aber dann tritt man in der Regel wenigstens als Mannschaft auf. Wir haben als Mannschaft völlig versagt und uns in lächerliche Ego-Trips verstrickt". Für den Zürcher Coach der Emmentaler war es "nur einem wirklich auch schwachen Uster zu verdanken, dass wir keine Punkte liegen liessen." Tatsächlich dürfte die Leistung gegen praktisch jeden anderen Gegner der Swiss Mobilar League nicht zu einem Punktgewinn gereicht haben. Wie schon im Heimspiel gegen Rychenberg, konnten die Tigers mit einer scheinbar komfortablen 5:1-Führung im Schlussdrittel nicht umgehen und liessen den Gegner wieder herankommen. Dass dann ausgerechnet mit Youngster Simon Liechti einer ohne den ganz grossen Namen für die definitve Entscheidung sorgte, war bezeichnend. "Er hat sein erstes Saisontor mehr als verdient und war einer der wenigen, welche bedingungslos gefightet haben", bekam Liechti auch noch ein Lob seines Coaches Reto Stucki. Vielleicht tut den Tigers die nun folgende zweiwöchige Meisterschaftspause gut, um sich etwas intensiver mit den hohen Ansprüchen des Vereins auseinanderzusetzen und damit das Team das zweifellos grosse Potential - die Mannschaft hat es in den letzten Wochen mehrfach angedeutet - auch konsequent ausgeschöpft werden kann.

 

UHC Uster - Langnau Tigers 4:6 (0:2, 1:2, 3:2)
Buchholz, Uster. - 207 Zuschauer. - SR Ruh/Siegfried.
Tore: 12. Gerber (Oilinki) 0:1, 17. Stucki (Wyss) 0:2, 26. Oilinki (Lehti) 0:3, 30. Widler (Tilhe) 1:3, 39. Wyss (Stucki) 1:4, 44. Stucki (Zalesny) 1:5, 47. (46.10) Widler (Tilhe) 2:5, 47. (46.16) Bohli (Hürlimann) 3:5, 58. (57.10) Hürlimann 4:5, 58. (57.38) Liechti (Mühlethaler) 4:6.
Strafen: Uster 2x2 Minuten, Langnau 4x2 Minuten.
Uster: Bisso; Hänggi, Maag, Bohli, Züger, Hürlimann; Widler, Tilhe, Silvola, Berweger, Vizzini; Krienbühl, Schlüssel, Troxler, Louhelainen, Jaggi; Klotz, Bieri.
Langnau: Gerber; Lehti, Wyss; Markus Gerber, Suter; Held, Blessing; Oilinki, Burkhalter (ab 40. Rindlisbacher), Stucki; Mühlethaler, Pergelius, Zalesny; Rolf Lüthi, Liechti, Hofer; Siegenthaler.