SML: Zuerst souverän und später Pflichtprogramm

21.01.2012

Mit einem in keiner Phase des Spiels in Frage stehendem Sieg gegen Uster holen sich die Tigers drei weitere Punkte. Nun wird die letzte Runde über das Wahlrecht für die Playoffs entscheiden.

 

Ab der ersten Minute nahmen die Tigers das Spiel resolut in die Hand. In der sechsten Minute traf Mühlethaler nur die Lattenoberkante. Anderthalb Minuten später war es dann soweit. Aus relativ grosser Distanz traf Mühli zur verdienten Führung. Die Tigers Defense stand gut, so gut, dass auch beim kurz darauf folgenden Powerplay Goalie Gerber nicht eingreifen musste, es waren vielmehr die Emmentaler, die diese Strafe souverän verstreichen liessen. Das dritte Tor schien in der 14. Spielminute Tatsache. Ideal freigespielt vor dem Tor konnte Hirschi aber nicht verwerten. Eine knappe Zeigerumdrehung später war dann das dritte Tor dennoch Tatsache. Auf einen langen Pass von Langenegger war Engel mit seinem Tor indirekt auch dafür verantwortlich, dass Uster-Trainer Reimann bereits im ersten Drittel sein Time-Out bezog. Die Tigers konnten gegen Ende des ersten Drittels – wie auch im letzten Heimspiel gegen GC – wiederum Powerplay bei numerischem Gleichstand üben. Allerdings ergab sich rein resultatmässig keine Änderungen mehr. 

 

Mit einer neuen Sturmlinie starteten die Tigers ins zweite Drittel. Die Mühlethaler-Linie pausierte, ersetzt wurde sie durch die Lüthi-Formation. Die Tigers schienen mit ihren Gedanken teilweise noch in der Kabine zu weilen. Innerhalb von knapp zwei Spielminuten offerierte man dem Gast aus dem Zürcher Oberland zwei herrliche Gelegenheiten, seinerseits das Skore zu eröffnen. Doch die Gäste waren für die Angebote nicht empfänglich und liessen die ausgezeichneten Möglichkeiten aus oder dann wischte Goalie Gerber den knapp vor der Linie liegende Ball noch weg. Besser machten es dann wieder die Gastgeber. Eine erneute Druckphase schloss Rybka auf schöne Vorarbeit von Trüssel mit dem vierten Tor ab. Das Spiel plätscherte nun vor sich hin. Die Tigers waren mehrheitlich in Ballbesitz, kreierten immer wieder gefährliche Möglichkeiten, doch irgendwie schien immer noch etwas dazwischen zu stehen. Erst kurz vor der Pause wurde die optische Dominanz endlich auch wieder in Tore umgesetzt. Innerhalb von einer Minute skorten Trüssel – auf magistralen Pass von Zalesny – und Langenegger, nach einem nicht zu stoppenden Powerlauf von Stucki, zur klaren Führung nach zwei Drittel.

 

Für die letzten zwanzig Minuten griff die Mühlethaler-Linie wieder ins Geschehen ein. Dafür konnte die Zalesny-Linie nun pausieren. Für dieses Drittel schienen die Tigers die Disziplin und auch ein wenig die Konzentration in der Kabine zurückgelassen zu haben. Mehrere Strafen der resolut, manchmal auch kleinlich pfeifenden Spielleiter aus Tschechien versetzten die Zürcher nun in die Situation, etwas Druck machen zu dürfen und zu können. Prompt erzielte Uster sein erstes Tor. Das zwischenzeitliche siebte Tor von Lüthi und damit der erneute Sechstorevorsprung hielt nur für kurze Zeit. Eine erneute Strafe nutzte Uster wiederum aus und die dritte Strafe führte kurz darauf zum dritten Gegentor. In dieser Phase konnten sich die Tigers bei dem in Nati-Form aufspielenden Goalie Gerber bedanken, dass die teilweise Liederlichkeit im Tigers-Spiel nicht Konsequenzen hatte. Auch in der Chancenverwertung passten sich die Emmentaler nun den Zürcher Oberländern an.

 

Die Tigers zeigten in diesem Spiel zwei Gesichter. Da waren zwei souveräne Drittel mit einer hohen Effizienz, einer kompakten Defense und viel Power im Team. Und da war ein letztes Drittel, in welchem die Tigers das zeigten, was wir in den Playoffs nicht zu sehen hoffen. Doch wer will es dem Team verargern. Die positiven Eindrücke überwiegen und letztendlich zählt am Schluss immer die entscheidende Differenz auf der Resultattafel. Die war heute klar und deutlich, ohne wenn und aber.

 

Trainer Soutter war in seiner Schlussanalyse darum auch grundsätzlich zufrieden: „Die taktischen Dispositionen wurden vom Team sehr diszipliniert umgesetzt. Darum bin ich, trotzt dem etwas zwiespältigen Eindruck des letzten Drittels, mit dem Team zufrieden. Die Leistung vom letzten Samstag gegen Köniz hat das Team heute korrigiert.“


Unihockey Tigers – UHC Uster 7:3 (3:0, 3:0, 1:3)
Espace Arena, Biglen. – 535 Zuschauer. – SR: Furmanek/Solc. Tore: 8. Mühlethaler (Rindlisbacher) 1:0, 13. Stucki (Gerber M.) 2:0, 16. Engel (Langenegger) 3:0, 29. Rybka (Trüssel) 4:0, 39. Trüssel (Zalesny) 5:0, 40. Langenegger (Stucki) 6:0, 42. Vizzini (Korteniitty) 6:1, 44. Lüthi (Kropf) 7:1, 45. Häkkinen (Korteniitty) 7:2, 49. Zeder (Honold) 7:3. 
Strafen: Tigers 5mal 2 Minuten, Uster keine. 
Unihockey Tigers: Gerber Ph.; Stucki M., Rindlisbacher; Gerber M., Suter; Trüssel, Dysli; Siegenthaler S., Hirschi, Mühlethaler; Stucki S., Engel M., Langenegger; Rybka, Zalesny, Gerber M-O.; Lüthi, Gerber D., Kropf; .Zaugg S.
UHC Uster: Weber; Schaufelberger, Honold, Delay, Frei, Korteniitty, Gmür, Widler, Mahler, Hürlimann, Vizzini, Fischer, Hummer, Aellig, Berweger, Bolliger, Suter, Zeder, Häkkinen, Werner; Muster.
Bemerkungen: Tigers ohne Krähenbühl (krank) und Siegenthaler J. sowie Amstutz (beide verletzt). 6. Minute Lattenschuss Mühlethaler, 15:06 Time-out Uster, 19. Minute Pfostenschuss Trüssel, 53. Pfostenschuss Lüthi.
Bestplayer: Tigers: Gerber Ph., Uster: Vizzini.


Stefan Schaerer.



Bild: Markus Wehner