SML: Tigers machen keine Geschenke

18.12.2011

Schnell einmal zeichnete sich ab, dass die Emmentaler das letzte Spiel in diesem Jahr erfolgreich gestalten wollten. Mit viel Druck, attraktiven Kombinationen und einer gehörigen Portion an Entschlossenheit liessen die Tigers den Jets keine Chance.

Kaum hatte das Spiel im verschneiten Biglen begonnen, da knallte Dysli das Rund in der 50. Sekunde an den gegnerischen Pfosten. Mit einem aggressiven Forechecking versuchten die Jets, die Tigers am Spielaufbau zu hindern. Dies gelang ihnen zu Beginn relativ gut. Mehrheitlich waren es aber doch die Tigers, welche Chancen kreierten und mit den gefürchteten Distanzschüssen für Unruhe sorgten. Und doch waren es die Jets, die den ersten Treffer verbuchen konnten. Doch eigentlich müsste mindestens der Assist-Punkt den Tigers zugesprochen werden. Denn die Jets befanden sich sozusagen schon wieder in der Rückwärtsbewegung, als der Ball irgendwie doch noch zurück bei den Fliegern landete. Doch diese Führung dauerte knapp zwei Minuten und dann wurden der Vorwärtsdrang der Tigers zum ersten Mal belohnt. M.-O. Gerber schloss einen schönen Angriff auf Pass von Zalesny erfolgreich ab. Für die erstmalige Führung war in zentraler Funktion ein korrekter und bis in die letzte Konsequenz durchgeführter Körpereinsatz von Sandro Rindlisbacher verantwortlich. Er spielte den Ball nach seinem Einsatz auf Rybka zurück und dieser konnte einnetzen. Drei Minuten später – die Tigers spielten in Unterzahl – war es erneut Rindlisbacher, der sich den Ball schnappte, den aufgerückten Jets-Verteidiger herrlich überlief und überlegt quer zu Mühlethaler passte und es hiess 3:1 für die Tigers. Ein gefälliges, erstes Drittel machte Lust auf mehr. Die Handschrift der neuen Trainer-Crew hat im Team Spuren hinterlassen.

 

Zalesny erzielte im Powerplay in der 22. Minute den vierten Tigers-Treffer – und wiederum war es der heute glänzend aufgelegte Sandro Rindlisbacher, der Zalesny bediente. Nicht einmal zwei Minuten später erhöhte Krähenbühl das Skore für die Tigers mit einem weiteren Treffer. In den folgenden Minuten liessen es die Tigers-Cracks nicht mehr zu, dass der „arme“ Schreiberling auf der Pressetribüne das Spiel einigermassen ruhig verfolgen konnte. Die Emmentaler erhöhten nämlich sukzessive die Kadenz, kamen zu zahlreichen Chancen und ab und zu auch zu einem Treffer. Erst das bereits bei Spielhälfte von den Jets bezogene Time-Out verschaffte ihm eine Verschnaufpause. Doch kaum war auch diese Ruhephase vorbei, skorte Markus Gerber mit einem, praktisch von der Mittellinie abgefeuerten Gewaltschuss zum siebten Tor. Der zweite Treffer für die Jets in der 34. Minute brachte den Tigers-ICE zum Verlangsamen seiner Geschwindigkeit. Prompt konnten die Jets kurz darauf in Überzahl den dritten Treffer erzielen. Nach der Verletzung von Zalesny übernahm Kropf seinen Platz in der ersten Tigers Formation.

 

Eher verhalten begann das letzte Drittel, doch die Tigers kontrollierten das Spiel. Aus dem teilweisen Halbruhezustand weckte in der 46. Minute Krähenbühl die anwesenden 345 Zuschauer. Stucki hatte sich den Ball geangelt, zog davon und passte auf den mitlaufenden Krähenbühl, dieser „schaufelte“ den Ball herrlich über den sich lang hinlegenden Bühler. Die Tigers verwalteten in der Folge mehrheitlich die Führung, bemühten sich zwar, weitere Tore zu erzielen, doch das Visier war nun doch mehrheitlich weihnächtlich eingestellt. 

 

Ein verdienter, eigentlich zu keinem Zeitpunkt des Spiels in Frage gestellter Sieg der Tigers führt zu drei weiteren Punkte auf das Tigers-Konto. Tigers-Cheftrainer Soutter  hat sich zum Ziel gesetzt, bis zu den Playoff drei stabile, ausgeglichene Linien präsentieren zu können. Drei Linien, welche den Gegner überraschen und durch Variabilität unter Druck setzen können, das sei das Ziel. So sieht er – auch wenn er es nicht unterlässt zu erwähnen, dass es noch einiges zu tun gebe – die Tigers bereit, „den Weg zu gehen, den ich plane … wir sind im Fahrplan“. Steht auf und macht sich auf den Weg weg vom winterlichen Emmental in den bestimmt wärmeren Südzipfel der Schweiz. Gute Fahrt!

 

-> Bildergalerie zum Spiel

 

Unihockey Tigers – Kloten-Bülach Jets 8:3 (3:1, 4:2, 1:0)
Espace Arena, Biglen. – 345 Zuschauer. – SR: Hürzerler/Peter. Tore: 9. Dürst Daniel (Ladner) 0:1, 11. Gerber M-O. (Zalesny) 1:1, 15. Rybka (Rindlisbacher) 2:1, 18. Mühlethaler (Rindlisbacher) 3:1, 22. Zalesny (Rindlisbacher) 4:1, 24. Krähenbühl (Langenegger) 5:1, 30. Langenegger (Suter) 6:1, 32. Gerber M. (Gerber M-O.) 7:1, 34. Luraschi (Heller) 7:2, 37. Auer (Jaunin) 7:3, 46. Krähenbühl (Stucki) 8:3.
Strafen: Tigers 4mal 2 Minuten, Jets 2mal 2 Minuten. 
Unihockey Tigers: Gerber Ph.; Trüssel, Dysli; Gerber M., Suter; Rindlisbacher, Buser; Zalesny, Siegenthaler S., Gerber M-O.; Krähenbühl, Stucki, Langenegger; Rybka, Mühlethaler, Hirschi; Gerber D., Kropf, Lüthi, Siegenthaler J.
Kloten-Bülach Jets: Bühler; Dürst Dominik, Tilhe, Adank, Vollenweider, Künzli, Boggia, Kuhn, Brandenberger, Auer, Fischer, Luraschi, Dürst Daniel, Thierstein, Jaunin, Heller, Zolliker, Schwarz, Ladner; Parli.
Bemerkungen: Tigers ohne Amstutz (überzählig). 1.Pfostenschuss Dysli. 29:29 Time-Out Jets. Ab 35. Minute Kropf für Zalesny (verletzt), 42. Lattenschuss Mühlethaler
Bestplayer: Tigers: Rindlisbacher, Jets: Daniel Dürst.


Stefan Schaerer.