Interview Martin Menetrey in der Wochenzeitung

28.05.2014

Er träumt vom Meistertitel und der WM: Bei Martin Menetrey nimmt Unihockey einen grossen Stellenwert im Leben ein. Am 25. Mai geht der Torhüter als einer der jüngsten mit ins Trainigslager der U19-Nati.

Die erste Saison mit dem U21-Team der Unihockey Tigers Langnau hat Martin Menetrey erfolgreich hinter sich gebracht; die Mannschaft schaffte es bis in die Halbfinals. Obwohl er mit seinen 16 Jahren der jüngste im Team ist, erhielt er viel Einsatzzeit. «Damit habe ich nicht gerechnet», sagt der Torhüter, der zuvor bei Thun in der U16 gespielt hat. Zu Beginn sei es jedoch schon etwas hart gewesen, der Spielrhythmus viel höher, der Goalie stärker gefordert. Doch der Oberländer aus Gunten konnte sich beim Emmentaler Klub aus Langnau schnell integrieren und durfte sogar einige Male mit der ersten Mannschaft trainieren. «Das war natürlich eine besondere Ehre.» Weil er erst 16 sei, könne er noch einige Jahre in der U21 spielen, sich etablieren und sich dann für die NLA-Mannschaft empfehlen. «Es wäre toll, wenn mir das gelingen würde», blickt er in die Zukunft.
 
Ziel ist die WM in Schweden

Vorerst aber träumt er davon, mit der U21 Schweizermeister zu werden. Der Traum, für die U19-Nationalmannschaft ein Aufgebot zu erhalten, ging bereits in Erfüllung. Ende April hat Martin Menetrey ein erstes Trainingslager in Zuchwil besucht, kommende Woche weilt er mit dem Team in Tenero. Testspiele mit der Mannschaft hat er bereits einige bestritten, weitere stehen im Herbst an. In einem Jahr finden dann die Weltmeisterschaften in Schweden statt. «Natürlich ist es mein Ziel, dort dabei zu sein.» Es werde aber nicht einfach, denn von den vier Goalies könnten nur zwei mitgehen. «In der Nati muss der Torhüter über sich hinauswachsen, um eine Chance zu bekommen, denn es gibt ja nicht so viele Spiele wie in der Meisterschaft.» Das erhöhe die Bedeutung eines einzelnen Matches. Der Goalie müsse praktisch alle Bälle fischen; pro Match 30 bis 40 Schüsse. Martin Menetrey ist aber guten Mutes. Es sei eine seiner Stärken, in wichtigen Spielen eine besonders gute Leistung abrufen zu können.

  

Schon immer im Tor
Dass Martin Menetrey mit Unihockey begonnen hat, ist kein Zufall. Seit der dritten Klasse trainiert er, mit zehn Jahren bestritt er die erste Meisterschaft. «Wir wohnten damals drei Minuten von der Turnhalle entfernt, in welcher der UHC Meiersmaad trainierte. So war es fast logisch, dass ich dort einstieg.» Von Beginn weg war er im Tor. «Um diesen Posten riss sich niemand, mir aber gefiel es auf Anhieb.» Als Goalie könne man ein Spiel direkt mitentscheiden und Einfluss nehmen, etwa indem man mit den Spieler kommuniziere. «Von hinten sieht man das Spiel besser.» Andererseits sei man erhöhtem Druck ausgesetzt, Erfolg und Misserfolg lägen nahe beieinander. «Man muss fähig sein, Fehler sofort wegzustecken.»
Die Lehre kommt nicht zu kurz Das Unihockey nimmt einen Grossteil der Freizeit weg. Dreimal pro Woche ist Training in Biglen, an den Wochenenden vom Herbst bis in den Frühling Matches, dazu kommen die Termine mit der Nati. «Das macht mir nichts aus, für anderes habe ich immer noch genug Zeit», betont Martin Menetrey. Zum Beispiel zum Lernen. Der 16-Jährige steht im ersten Lehrjahr als Zimmermann. «Solange die Leistungen in der Schule stimmen, drückt der Lehrmeister bei der Arbeitszeit ein Auge zu.» Bei den Unihockey Tigers habe er viele Kollegen gefunden, mit denen er auch oft die Freizeit verbringe.
Von diesen Kollegen haben es fünf weitere ins Aufgebot der U19-Nati geschafft. Es sind dies Verteidiger Martin Mosimann sowie die Stürmer Micha Strohl, Simon Steiner, Jonas Guggisberg und Björn Sommer. 

 

Silvia Ben el Warda-Wullschläger http://bit.ly/tigers_menetrey